Rasen mähen oder mulchen

Viele Gartenbesitzer fragen sich, ob die Schnittgut-Rückführung beim Mulchmähen wirklich vorteilhafter ist, als die konventionelle Rasenpflege, wo anfallendes Schnittgut in einen Fangkorb transportiert und später entsorgt wird.

Beim Mulchmähen wird das Schnittgut nämlich nicht aufgefangen, sondern bleibt auf der Rasenfläche liegen. Das Schnittgut wird hierzu fein gehäckselt und in die Grasnarbe zurück gerieselt.

Welche Vorteile bringt mulchen mit sich?

Wenn das Schnittgut, welches beim Rasenmähen anfällt, von der Grünfläche entfernt wird, muss der Rasen in regelmäßigen Abständen gedüngt werden. Denn ohne die Zufuhr von Nährstoffen, wie Kalium, Phosphor und Stickstoff, wird der Rasen auf Dauer lückenhaft und ist anfälliger Unkraut, Flechten, Klee und Moos zu bilden. Darüber hinaus ist der Rasen wenig belastbar und benötigt eine lange Regenerationszeit.

Beim Mulchen bleiben alle im abgeschnittenen Gras enthaltenden Nährstoffe auf der Rasenfläche. Die Gräser werden auf natürliche Weise im optimalen Mengenverhältnis gedüngt. Studien haben ergeben, dass diese natürliche Düngung sogar effektiver und gleichmäßiger ist, als wenn Langzeitdünger verwendet wird.

Ein weiterer Vorteil ist, dass die organischen Nährstoffe im Schnittgut gespeichert sind und nicht auswaschen, wie es bei chemischen Düngern, aber auch organischen Flüssigdüngern der Fall ist. Schnittgut ist aber auch deshalb so gut als Dünger zu verwenden, weil es das Grundwasser nicht belastet. Rasenflächen, die mit einem Mulchmäher gepflegt werden, benötigen keine zusätzlichen Nährstoffe, weshalb man auch finanziell einsparen kann. Pro 100 m2 kommen auf den Gartennutzer circa 40 Euro Düngekosten pro Jahr zu, was je nach Fläche, sehr teuer werden kann.

Ein weiterer nicht zu verachtender Vorteil vom Mulchmähen ist, dass gemulchte Flächen mit einer Vielzahl von Gräserarten versehen sind, während bei herkömmlich gepflegten Flächen zum Beispiel Arten wie die Wiesenrispe, sehr stark zurückgehen. Andere Gräserarten vermehren sich wiederum und sorgen dafür, dass der Rasen eine geringere Belastbarkeit aufweist.

Viele Gartenbesitzer entscheiden sich gegen das Rasenmulchen, weil sie denken, dass die Bildung von Rasenfilz begünstigt wird. Diese Annahme ist allerdings erwiesenermaßen falsch, denn Rasenfilz bildet sich genau gleich auf herkömmlich gepflegten Flächen. Was allerdings richtig ist, ist, dass beim Mulchmähen pro Saison circa 20 Mähgänge nötig sind, während beim konventionellen Mähen 17 Durchgänge ausreichend sind.

Auch wenn das Mulchmähen mehr Zeit in Anspruch nimmt, spart man pro Mähvorgang auch wiederum Zeit, weil der Auffangkorb für die Schnittreste nicht regelmäßig geleert werden muss. Wenn man die Zeit berücksichtigt, die man für die Entsorgung des Schnittguts benötigt (Entleeren des Fangkorbs, Kompostieren von Schnittgut etc.) ist die Zeitersparnis in der Summe betrachtet wesentlich größer beim Mulchmähen.

Des Weiteren ist vorteilhaft, dass die Aktivität der Insekten und Bodenlebewesen auf einer gemulchten Rasenfläche fast doppelt so hoch ist, wie auf herkömmlich gepflegten Rasenflächen. Experten gehen davon aus, dass dies auf die höhere Anzahl organischer Substanzen im Mähgut, welches auf der Rasenfläche verteilt wird, zurückzuführen ist. Wichtig zu erwähnen ist, dass die Sauerstoffversorgung des Bodens, nicht wie fälschlicherweise immer angenommen, beim Mulchmähen eingeschränkt ist. Im Gegenteil das Bodenleben wird durch die ständige Freisetzung pflanzenverfügbarer Nährstoffe durch das Mulchmähen verbessert.


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